Die Nationalkonferenz von Lutte Ouvrière hat am 1. und 2. Dezember 2007 in Saint-Denis (Seine-Saint-Denis) stattgefunden. Mehrere Hunderte Delegierte und Mitglieder waren dabei, sowie zahlreiche Delegationen aus Martinique und Guadeloupe (französische Karibik), aus Réunion (französische Insel im Indischen Ozean), Großbritannien, Deutschland, Spanien, Italien, Belgien, der Türkei, aus den USA, der Elfenbeinküste und aus Haiti. Der Parteitag hat quasi einstimmig den Orientierungen der bisherigen Mehrheit zu unterschiedlichen politischen Fragen, wie die Wirtschaftslage, die internationale Lage und unseren Tätigkeiten für das kommende Jahr zugestimmt.
Was die Lage in Frankreich selbst betrifft, hat der Parteitag unsere Auffassungen zu den notwendigen Kämpfen der Arbeitswelt, gegen die Angriffe der Unternehmer und der sie unterstützenden Regierung bekräftigt. In diesen Kämpfen, von denen einige sehr eine breite Teilnahme zu verzeichnen hatten, wie z.B. die Streiks der Eisenbahner und der öffentlichen Bediensteten, muss darauf hingewirkt werden, dass sie sich noch mehr auf andere soziale Kategorien der Privatindustrie ausweiten, und das trotz der Handlungsträgheit, ja sogar des Verrates, einiger Gewerkschaften und Gewerkschaftsverbände.
Für die nächsten Kommunalwahlen haben wir beschlossen, zu versuchen, in so vielen Städten wie möglich Kandidaturen aufzustellen. Wir wollen die 128 Listen und die 5.000 Kandidaten, die wir 2001 aufgestellt haben, so weit wie möglich übertreffen und möglichst viele Mandate erzielen.
Der Parteitag hat sich auch einverstanden erklärt, unsere eventuelle Teilnahme auf linken Kandidatenlisten zu diskutieren. Dies wird sicher nicht, wie oft behauptet, nur mit der Sozialistischen Partei (PS) stattfinden. Es handelt sich hauptsächlich um Einheitslisten mit der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF). Es geht darum, Rathäuser, die die Linke 2001 verloren hat, zurück zu gewinnen oder der Rechten Gemeinden streitig zu machen. Diese Haltung ist zwar neu, sie in Betracht zu ziehen, war jedoch schon vorher möglich. Jedoch waren die Sozialistische und die Kommunistische Partei bei den letzten Kommunalwahlen 2001 an der Regierung und benahmen sich dort wie die rechte Regierung heute, was wir nicht unterstützen wollten.
Bezüglich der von der LCR vorgeschlagenen Partei hat der Parteitag an den Standpunkt erinnert, der schon immer der unsere war: Den unteren Volksschichten fehlt keine Partei, wie die LCR sie gründen möchte, sondern eine Partei, die die politischen Interessen der Arbeitswelt auf kurze und auf lange Sicht wirklich vertritt. Es wird eine revolutionäre Partei benötigt, die sich auf den Marxismus, den Leninismus, die ersten Jahre der russischen Revolution und den Trotzkismus beruft. Genau das erklärt sich die LCR jedoch bereit, hinter sich zu lassen, in der Hoffnung, andere politischen Strömungen anzuziehen.
Der Parteitag hat auch zugestimmt, die politische Ausstrahlung unserer Organisation zu erweitern. Im kommenden Jahr, sollen vor und nach den Kommunalwahlen, vermehrt propagandistische Interventionen vor Ort nach Art der "Sommerkarawanen" von Lutte Ouvrière durchgeführt werden.
Schließlich hat der Parteitag das Zentralkomitee gewählt, das die Leitung der Organisation bis zum nächsten Parteitag innehaben wird.